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Danke sagen

Gedanken zum Sonntag, 2. Oktober 2022

von Pfarrer Eckhard Sckell

Erntedankfest – das ist das Fest, wo wir dankbar sein sollen.
„Sag danke!“ Diesen Satz bekommen Kinder immer wieder zu hören. Ihnen wird eingebläut, dass man „Danke“ sagt, wenn man etwas geschenkt bekommt.
Manchmal kommt einem das „Danke“ ganz selbstverständlich über die Lippen. Manchmal ist es sogar ein inneres Bedürfnis, „Danke“ zu sagen. Manchmal aber eben auch nicht. Warum? Vielleicht, weil es gar keinen Grund gibt, dankbar zu sein? Wenn es keine reiche Ernte gibt, wenn es Mangel gibt, Hunger und Not, steigende Energiepreise, Krieg und Gewalt, große Verunsicherung und wie das mit uns und der Welt weitergeht, die Klimakatastrophe, Dürre und Überschwemmungen.
Danken ist nicht unbedingt eine leichte Kunst. Im Grunde drückt sich im Dank aus, wie ich mich selber sehe. Wer ich bin. Ob ich bin, wer ich bin, allein durch mich selbst. Oder ob ich mich einem anderen verdanke. Letztlich ist der Dank Ausdruck von Glauben: »Ich glaube an Gott, den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde,“ heißt es im Glaubensbekenntnis. Gott ist Schöpfer. Wir sind seine Geschöpfe. Wir sind Teil seiner Schöpfung.
Und wenn der Dank nicht nur daher gesagt ist, sondern ehrlich gemeint ist, erwächst ganz automatisch daraus, dass ich mit Wertschätzung mit all den Dingen umgehe, die mir geschenkt werden: die Natur nicht ausbeuten und zerstören, Tiere nicht quälen, mit den Ressourcen der Natur sparsam umgehen, die Schöpfung bewahren auch für die nächsten Generationen. So bleibt der Dank kein leeres Wort.