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Geliebt werden

Gedanken zum Sonntag, 3. September 2023

von Pfarrer Eckhard Sckell

Die Liebe. Das ist ein großes Wort. Was man darunter alles verstehen kann. In wie vielen Liedern wird die Liebe besungen? „All you need is Love“. In wie vielen Büchern und Filmen wird die Liebe thematisiert. Und in wie vielen Gedichten wird sie in Worte gefasst?
Liebe ist eine Grunderfahrung im Leben. Hoffentlich. Hoffentlich hat das jedes Neugeborene, jedes Kind erfahren. Liebe. Bedingungslose Liebe. Bedingungsloses angenommen sein. In den Arm genommen werden. Geschützt werden. In den Schlaf geschaukelt werden. Gefüttert werden. Gewickelt werden. Getröstet werden. Gesehen werden. Verstanden werden. In jeder Minute vermittelt bekommen: Ich werde geliebt.
Wir wissen heute aus der Psychologie, wie wichtig die ersten Lebensmonate und Lebensjahre sind. Wie sehr sie uns für ein ganzes Leben prägen. Erfahrene Liebe in dieser Zeit lässt uns selbst zu Menschen werden, die Bindungen zu anderen Menschen eingehen können. Erfahrene Liebe lässt uns selbst zu liebenden Menschen werden. Unsere Eltern legen uns die Liebe in die Wiege.
Für uns Christen hat die Liebe ein Gesicht bekommen. Jesus ist das Gesicht für die Liebe Gottes. So wie Jesus war, so wie er gelebt hat, so, wie er den Menschen begegnet ist, so ist wahre Liebe.
Es tut unserer Kirche und unserer Gemeinde gut, daran erinnert zu werden, dass wir uns in allem, was wir tun, von der Liebe Gottes leiten lassen. Lieblosigkeit ist schrecklich. Sie zerstört alles. Da kann Kirche noch so gute Projekte haben, schöne Gebäude, viele Mitglieder, ein interessantes Programm bieten. Wenn da keine Liebe ist, ist die Gemeinde tot. Das sollte uns bei allem, was wir tun und lassen, bei allem, was wir entscheiden, in jeder Begegnung mit anderen, das sollte uns leiten.