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Wie soll man das verstehen?

Gedanken zum Sonntag, 25. Juni 2023

von Pfarrerin Ines Fetzer

Die meisten kennen sicher die Geschichte vom großen Fisch, der Jona verschluckt und vor dem Ertrinken bewahrt hat. Wie war es dazu gekommen? Jona war abgehauen, weil er nicht, wie Gott es von ihm verlangte, nach Ninive gehen wollte. Darum war er geflohen, mit einem Schiff bis aufs Meer. Aber Gott wollte, dass er der Menschen in Ninive sagt, dass sie ihr Leben ändern sollen.
Nach der Rettung durch den Fisch ist Jona dann nach Ninive gegangen, hat seinen ganzen Mut zusammengenommen und den Menschen erklärt, was sie besser nicht mehr tun sollten. Jedenfalls wenn sie nicht wollten, dass Gott ihre Stadt zerstört.
Dann passierte etwas, womit Jona dann wohl nicht gerechnet hat. Die Menschen haben tatsächlich ihr Verhalten geändert. Und daher hat Gott die Stadt nicht zerstört. Folgerichtig eigentlich, aber Jona war trotzdem sauer und verstand nicht, warum Gott so gehandelt hat.
Gott verhält sich ganz anders, als wir uns das vorstellen. Was bedeutet das für uns? Wir fragen uns ja oft: Warum lässt Gott so vieles zu? Warum greift er nicht ein? In der Geschichte von Jona und Ninive ist Gott ganz schön verrückte Wege gegangen, bis er das erreicht hat, was er wollte: nämlich dass die Menschen in Ninive endlich gut miteinander umgehen. Vielleicht ist das ja heute auch manchmal so und wir müssen genauer hinsehen, um zu verstehen, wie Gott handelt und warum er manchmal nicht handelt.