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Wie ein guter Hirte

Gedanken zum Sonntag, 23. April 2023

von Vikarin Theresa Fischer

Wie ein guter Hirte seine Herde weidet, so hält Gott seine Hand über den Seinen
Der Hirte - Ein Beruf, der zu biblischen Zeiten nur allzu bekannt war. Der Hirte hat die Aufgabe seine Herde zu hüte und zu beschützen. Die Herausforderung daran: er muss nicht nur die ganze Herde im Blick behalten, sondern jedes einzelne Tier. Das Motiv ist eingängig. Der Hirte, der seine Tiere frei weiden lässt; der sie zurückbringt und alles zusammenhält. Eine Beziehung, die auf Vertrauen und Fürsorge beruht.
Es gibt zwei Perspektiven: Der Hirte, der die Aufgabe hat, sich um alles zu kümmern. Andererseits die Schafe, die Vertrauen haben. Schafe, die jemanden haben, der sich um sie kümmert.
Ist das nicht ein Wunsch, der sich durch unser Leben zieht? – Wir kennen das Gefühl verloren zu sein, sich bedroht zu fühlen oder im Gestrüpp des Lebens festzustecken. Da wünscht man sich manchmal einen Hirten, der kommt, sich kümmert und aus dem Gestrüpp befreit.
Die Beziehung zwischen dem Hirten und seinen Schafen ist geprägt durch Vertrauen. Die Schafe folgen ihm nicht, weil er es beansprucht oder weil er ein Recht darauf hat. Sie folgen ihm schon gar nicht, weil er sie zwingt. Die Schafe folgen ihrem Hirten, weil sie ihn kennen, weil sie ihm vertrauen und wissen – das ist gut für mich. Die Beziehung von Hirten und Schafen spielgelt sich in der Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern und vor allem in der Beziehung zwischen Gott und Mensch wider. Vertrauen auf Gott haben. Vertrauen heißt Glauben. Mit Vertrauen verbinden sich Erwartungen: Antworten auf wichtige Fragen, Schutz vor Gefahren, Heilung von Krankheiten. Die Realität sieht manchmal anders aus.
Die Begleitung durch den guten Hirten ist keine Rundum-Sorglos Versicherung – sondern eine feste Zusage mit zwei Aspekten:
Gott ist da. Er ist da. Er bleibt da. Auch wenn wir das nicht immer spüren können. Aber wenn Wölfe einbrechen, haben wir die Gewissheit: ich bin im tiefsten Unglück von guten Mächten umgeben. Der gute Hirte gibt sein Leben für die Seinen und bleibt bei uns. Das Vertrauen hält bis in den Tod.
Der zweite Aspekt: nichts und niemand kann die Schafe rauben. Gott schenkt uns das ewige Leben. Am Ende sammelte er als Hirte alle ein. Er hält uns zusammen und wir sind bei ihm geborgen und versorgt.