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Gesegnet sein

Gedanken zum Sonntag, 16. April 2023 

von Pfarrer Eckhard Sckell

Wir kennen seinen Namen. Er heißt Jakob. Wir haben einige Informationen zu diesem jungen Mann aus der Bibel: Jakob hat bekannte Vorfahren. Isaak und Rebekka waren seine Eltern. Und er hat einen Bruder. Der heißt Esau.
Jakob lebte aber nicht mehr bei seinen Eltern und seinem Bruder. Er hatte seinen Bruder betrogen. Es ging um den Segen des Vaters. Weil er Angst vor der Reaktion seines Bruders hatte, war er geflohen. Weit weg. Jahre sind vergangen. Er ist hat inzwischen selbst Frauen und Kinder. Jetzt will er endlich zu seinem Bruder zurückkehren und Frieden schließen.
Es ist Nacht. Jakob ringt. Er kämpft. Es ist ein harter Kampf. Er kämpft mit einem, ohne zu wissen mit wem. Es ist ja dunkel. Er kann nicht erkennen, wer das ist. Doch dann wird es ihm klar: Das ist Gott! Er kämpft, er ringt mit Gott!  Manchmal müssen wir mit unserem Gott ringen. Um Gewissheit im Glauben zu finden. Gewissheit im Leben.
»Ich lasse dich erst los, wenn du mich gesegnet hast.« – so sagt Jakob zu seinem Gott. Und wie reagiert Gott? Er tut es: Er segnet ihn. Manchmal wird einem der Segen einfach so geschenkt. Manchmal muss man um ihn kämpfen. Aber ganz gleich, wie ich ihn erlange. Hauptsache, ich bin gesegnet. Hauptsache, mir sagt einer: Ich gehe mit Dir. Ich meine es gut mit Dir. Ich begleite und schütze Dich. Ich lasse Dich nicht aus den Augen.
Jakob jedenfalls, so erzählt es die Bibel, überquert den Fluss, er geht weiter, er humpelt, noch gezeichnet von dem Kampf, glücklich und befreit, gesegnet, er geht zieht weiter seinem Bruder entgegen und ist ermutigt mit ihm Frieden zu schließen.