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Blinde sehen

Gedanken zum Sonntag, 17. Dezember 2023 (3. Advent)

von Pfarrer Eckhard Sckell

Advent ist die Zeit der Besinnung, der Ruhe und der Einkehr. Advent ist die Zeit der Erwartung. Auch der Vorfreude. Bald ist Weihnachten! Schauen wir genauer hin. Wer oder was erwarten wir von Weihnachten?
Wer ist dieser Jesus, dass wir aus seiner Geburt eines der größten Feste machen – Jahr für Jahr? Warum ist seine Geburt uns so wichtig? Jesus sagt: ›Blinde sehen und Lahme gehen. Menschen mit Aussatz werden rein. Taube hören, Tote werden zum Leben erweckt, und Armen wird die Gute Nachricht verkündet.‹ (Mt 11,5)
All das passiert, wenn uns Gott geboren wird. Gott geschieht in unserer Welt, in unserem Leben, mitten in unserer Wirklichkeit. Die Beispiele, die Jesus nennt, können wir ergänzen: Kranke werden wieder gesund, Traurige werden getröstet, von Schuld geplagten werden Türen geöffnet, Einsame finden jemanden, der für sie da ist, Verletzten und Traumatisierten wird geholfen, Menschen werden aus Elend geführt. Wir können die Aufzählung fortsetzen. Uns wird immer wieder etwas Neues auffallen, wenn wir die Augen und Ohren öffnen für die Welt um uns und wenn wir sie in Verbindung bringen mit der Gegenwart Gottes. Jesus Christus hinterlässt in der Welt seine Spur der Liebe und der Anteilnahme, der Parteinahme für die Armen, seine Spur, die zum Leben führt. 
Ich wünsche mir, dass wir uns besinnen, auf was es ankommt. Dass wir uns darauf besinnen, dass Gott in unser Leben kommt. Wir sind voller Erwartung, dass Gott kommt und mit seiner Liebe Teil unseres Lebens wird.
Und ich wünsche mir, dass wir uns an Gottes Menschwerdung beteiligen. Nicht nur hören und sehen, sondern selbst mittun: damit Blinde sehen und Lahme gehen.