Zurück zur Startseite Mehr Artikel lesen 

Sie werden bewahrt

Gedanken zum Sonntag, 24. November 2023 (Totensonntag)

von Pfarrer Eckhard Sckell

An Totensonntag erinnern wir uns an die Menschen, die verstorben sind, die uns nahe waren, die uns nahe sind. In unserer Kirche entzünden wir für jeden eine Kerze und nennen seinen Namen. Jede Kerze steht für einen Menschen, den wir im letzten Jahr verloren haben.
Was erzählen uns die Kerzen: Das Licht erzählt vom Leben und von der Liebe. Von uns und von den Verstorbenen. Das, was die Menschen miteinander verbindet. Dieser Mensch war für mich ein Teil meines eigenen Lebens. Wo sie jetzt wohl sind - unsere Toten. Geht es ihnen gut? Wann werden wir uns wiedersehen?
Durch den heutigen Tag trägt uns der Glaube, dass es ein neues, ein ewiges Leben gibt, und dass die Toten auferstehen werden. Es gibt in der Bibel die Vorstellung, dass es ein großes Buch des Lebens gibt. Es ist ein Buch, in dem die Namen der Erretteten stehen. Das heißt: das, was sie waren. Wer im Buch des Lebens steht, geht nicht verloren.
Das letzte Wort über das Leben eines Menschen ist nicht die Traueranzeige in der Zeitung, nicht die Inschrift auf dem Grabstein, auch nicht die Trauerrede vom Pfarrer oder das Kondolenzschreiben von Freunden. So wertvoll all dies sein kann. Wir hoffen, dass unsere Lebensgeschichte eingeschrieben ist in ein großes Buch. Wir hoffen, dass sich Gott unserer Verstorbenen erinnert, dass ihre Namen, ihre ganze Lebensgeschichte in seinem Buch bewahrt sind. Wir hoffen, dass wir nicht allein die Last tragen, unsere Toten in unserer Erinnerung am Leben zu erhalten. Mit allem, was ihr Leben ausgemacht hat, gehen sie zu Gott. Wir wissen: Sie sind zu ihm hingestorben.