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Ein feste Burg ist unser Gott..

Gedanken zum Sonntag, 30. Oktober 2022

von Vikarin Theresa Fischer

..heißt das bekannte Lied von Martin Luther aus dem Jahre 1529.Am 31. Oktober jährt sich die Reformation und wir gedenken an den Reformator Martin Luther.Was aber meint er eigentlich damit? - Wenn wir uns Gott vorstellen, gibt es zahlreiche Bilder, die Gottes Eigenschaften beschreiben. Gott als Hirte, der auf all seine Schäfchen Acht gibt und sie beschützt. Gott als Vater, der uns bedingungslos liebt, egal was wir tun oder lassen. Gott als Arzt, der unsere Gebrechen heilt und uns so akzeptiert, wie wir sind. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.Wie kam Martin Luther auf den Vergleich, dass unser Gott wie eine feste Burg ist?Als Junker Jörg hat Luther lange Zeit auf der Wartburg in Eisenach gelebt. Während dieser Zeit hat er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Da hat er die einzelnen Bestandteile und Orte einer solchen Burg vermutlich schätzen und lieben gelernt, denn solche Anlagen waren oft bis ins kleinste Detail durchdacht: es gab eine Zugbrücke, die hochgezogen wurde, um unerwünschte Besucher auszusperren; es gab oftmals einen Graben, der die Burg vor feindlichen Angriffen schützte; es gab Burgtürme, von denen aus die Menschen das Umland im Auge behalten konnten und Feinde sahen, sobald sie sich näherten. Nicht zu vergessen die dicken und festen Mauern, die Luther ein ideales Versteck waren zu der Zeit als er für „vogelfrei“ erklärt wurde. Eine Zeit, in der jedermann ihm etwas hätte antun dürfen. Eine Burg ist stark. In dieser Zeit erkannte Luther: „Gott selbst will für mich wie eine Burg sein. Eine Burg, die durch nichts zum Einstürzen zu bringen ist. Eine Burg, die mich schützt!“Ist es nicht ein schöner Gedanke, dass ich mir im Leben mit all seinen widersprüchlichen Erfahrungen – auch noch in abgrundtiefer Not und Angst - gewiss sein kann: da ist einer, der mich hält und auffängt. Da ist einer, der mich mit seinem Schutz umgibt: Mein Gott ist eine feste Burg!